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Mit Unsicherheit scharf umgehen:

Wie Du Teal® in Beratung, Training und Coaching einsetzen kannst.

Liebe Berater:in und Trainer, es tut mir leid: Mich interessiert wenig, welche Zertifikate und Qualifikationen Du hast. Mich interessiert wenig, was Du alles kannst und wo sich Dein Ego sicher fühlt. Mich interessiert, wo Du professionelle Unsicherheit erlebst und wie Du damit umgehst. Denn genau an diesen Punkten begleiten wir unsere Kunden in der Transformation.

Overview

Ausgangslage 

Das Versprechen, für mehr Sicherheit zu sorgen, ist in der Coaching- und Beratungsszene weit verbreitet. Doch wenn wir Klienten und Organisationen ernsthaft durch die Transformation begleiten wollen, sollten wir besser mit Unsicherheit umgehen. 

Problem 

Jede Entwicklung durchläuft Phasen der Unsicherheit. Menschen brauchen dafür Orientierung, Sinn und konkrete Praktiken. Notwendig ist ein Ansatz, der Entwicklungswege ganzheitlich aufzeigt, alle Stakeholder aktiviert und situative Methoden anbieten kann. 

Lösung 

Teal® als Tool vereint die drei wesentlichen Leistungen, die Unternehmen erwarten. Das Teal® Werkzeug beinhaltet ein Navigationssystem für gesunde Entwicklung, ein Framework für sinnstiftende Kommunikation und wirksame Praktiken für Coaching, Training und Beratung. 

Unsicherheitsexpert:innen gesucht

Entwicklung war noch nie sicher. Doch der Umgang damit war noch nie unsicherer als heute. Trotzdem verspricht die Coaching- und Beratungsszene einfache Lösungen für komplexe Probleme. Versteh‘ mich nicht falsch: Natürlich müssen wir uns alle als Experten verkaufen, doch die Frage ist: für was und wofür denn wirklich?

Ich finde, wir brauchen mehr ehrliche Expertise für den gesunden Umgang mit Unsicherheit auf dem Weg zum antifragilen Wirtschaften. Und ich glaube, dass uns ein Werkzeug hilft, wenn wir Menschen und Organisationen in ihrer Entwicklung begleiten wollen, in einer Welt, die sich laut TED-Speaker Jamais Cascio von VUCA zu BANI entwickelt [1]. Denn irgendwann macht ein Blindflug ohne Instrumente in dieser Welt keinen Spaß mehr. Und Dein häufig zitiertes „Vertrauen“ kann nicht die einzige Lösung sein, wenn es um die Zukunftsfähigkeit einer Firma geht, die Menschen beschäftigt. 

Dieses Werkzeug gibt es, davon bin ich überzeugt: Stell‘ es Dir vor wie ein Schweizer Taschenmesser; wie ein Multifunktions-Tool, aus dem Du mindestens drei Funktionen ausklappen kannst: 

Das Navigationsystem für gesunde Entwicklung 

Das Framework für Sinnstiftung 

Die Praxis für mehr Wirkung 

Geben wir diesem Tool den Namen Teal®, da es auf der Integralen Forschung basiert und dank Frederic Laloux‘ Buch „Reinventing Organizations“ in die Wirtschaft übersetzt wurde [2]. Warum Teal® zu einem Werkzeug wurde, beschreibe ich unter dem Titel „Teal ist ein Schweizer Taschenmesser“. Hier soll es darum gehen, Dir die drei Funktionen von Teal® für Trainer:innen, Coaches, und Berater:innen vorzustellen. 

1. Gesunde Entwicklung navigieren

Du kennst das vielleicht vom Wandern oder Autofahren: Wenn man eine Reise beginnt, hilft es zu wissen, wo man steht, wo es hingehen soll, und welche Routen es dorthin gibt. Ein Navigationssystem hilft, insbesondere in riskanten Umgebungen, und wenn Kompass und Karte an ihre Grenzen stoßen. Ähnlich hilfreich ist ein Navi in der Transformation von Unternehmen, Teams und Persönlichkeiten. Damit eine Entwicklungsreise möglichst ganzheitlich, gesund und zügig verläuft – und der Weg womöglich sogar Freude bereiten darf – nutzen wir Teal® nicht nur als statisches Analysetool, sondern als Navigationssystem. Denn Transformation ist ein Prozess, und kein Projekt, wie wir mittlerweile wissen. 

Reifegrade differenziert erkennen

Die Navi-Funktion erlaubt zum Beispiel eine Bestimmung des Reifegrads einer Organisation im Abgleich mit einem Zielbild und unter Berücksichtigung der Anforderungen einer postmodernen, globalisierten Wirtschaftswelt. Die Anwendung des Integralen Modells mit seinen Quadranten, Ebenen und Linien ermöglicht also nicht nur eine Standortbestimmung, sondern ein plastisches Mapping mit Wegen und Stationen. 2014 stand ich zum ersten Mal mit großen Augen vor einer solchen Landkarte. Das war auf der Integralen Europäischen Konferenz (IEC) in Budapest. Das IMU Augsburg vertreten durch Eva Kammerer und Monika Luger, präsentierte die „Integrale Landkarte“ für die Organisationsentwicklung. Das war ein Wow-Moment für mich! 

Mit einer guten Landkarte bleibt das Gap zwischen der gegenwärtigen Position und einer erfolgreichen Zukunft weder dem Zufall überlassen, noch muss es nach dem Wasserfallprinzip durchgeplant werden. Die Reise bekommt eine Richtung, während sich das Ziel iterativ verdeutlicht. Doch dabei bleibt es nicht. Das Teal® Navi kann mehr als fancy Landkarte sein. 

Intelligent die Lücken schließen

Transformation ist wie Wandern in einer gemischten Gruppe: Manche wollen den Gipfel erklimmen, andere bald in den Biergarten. Wie findest Du für die Wanderung die Sammelpunkte oder gar gemeinsame Routen? Jedes Navigationssystem schlägt unterschiedliche Routen vor, aber – hier spricht der Outdoor-Guide in mir – manche Routen sind schneller, manche langsamer, manche härter, manche sanfter… manche bereiten mehr Freude, manche sind zum Erbrechen anstrengend. 

Bedürfnisse und Voraussetzungen von Menschen und Organisationen sind nun mal unterschiedlich. Ein intelligentes Navi erlaubt die Anpassung der Tour auf die Bedingungen und Bedarfe der Kund:innen und der Mitreisenden, zum Beispiel in der Synchronisation von strategischer und operativer Kulturentwicklung. Georg Wolfgang vom Culturizer könnte Dir dazu mehr erzählen. Eine Strategie zu haben setzt noch niemanden in Bewegung. Insofern ist Teal® nicht nur eine strategische Landkarte, sondern ein lebendiges Mapping von Bedürfnissen und Bedingungen. Daraus kannst Du effektivere Maßnahmen abzuleiten. 

Stop being a Beifahrer

Kunden und Klient:innen gewinnen mit jedem Schritt ein besseres Verständnis von ganzheitlicher Entwicklung, wenn Du Teal® aus der Tasche ziehst und Orientierung gibst. Hier wird’s richtig spannend. Denn in diesem Prozess stellen Menschen früher oder später fest, dass sie selbst Teil dieser Evolution sind – nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch: Sie fühlen am eigenen Leib und in oftmals berührender Weise, dass Entwicklung Courage erfordert und Emotionen freisetzt. Emotion is energy in motion – and for motion!  

Menschen erkennen dadurch, dass Entwicklung teilweise mit Anstrengung, aber auch mit Freude einhergehen kann, dass es gemeinsam mehr Spaß macht, dass man darin weder allein noch verloren sein muss. Der Blick aufs Navi motiviert durch die Täler und verstärkt die Höhenflüge. Er liefert Erklärungen für den Kopf und ein Lenkrad für die Hände. Der oft zitierte „Schritt aus der Komfortzone“ wird im Big Picture wirklich erlebbar, mit Schweißperlen, Dopamin und allem, was dazu gehört. 

Fazit: Das Teal® Navigationssystem zeigt gesunde Entwicklungswege auf.

Jede Entwicklung birgt Unsicherheit. Wenn wir Entwicklungsprozesse gesund begleiten möchten, hat das Teal® Navi die höchste Auflösung trotz unsicheren Umständen. Du kannst rein- und rauszoomen, wie es dir beliebt und wie es gerade notwendig ist: Es zeigt dir das große Ganze und zugleich Deine Rolle darin, indem es Quadranten, Ebenen, Linien und Schatten in ein konsistentes System integriert. Nebenbei drückt es Dir auch ein Lenkrad in die Hand. Und nicht zuletzt löst es einigen Stress, wie eben ein verlässliches Navi. Zum Beispiel, wenn die Entwicklung nicht wie erwünscht nach vorne verläuft, sondern eine Umleitung vorgeschlagen wird, weil bestimmte Aspekte noch nicht integriert wurden. 

2. Sinn stiften leicht gemacht

Ein Framework für… „och ne’, da gibt’s doch schon so viele!“ denkst Du Dir vielleicht, und ich stimme Dir zu: Auf dem Markt der Business-Hilfen gibt es unzählige Modelle. Doch ich spreche nicht von einem weiteren Framework unter vielen. Ich spreche von einem Framework für Sinnstiftung. Denn das Integrale Framework ist ein „Friedensstifter“ im „War of Sense Making“, den Daniel Schmachtenberger so eindrücklich beschreibt [3]. Es ist eine Wahrnehmungs- und Denkhilfe im Echtzeit-Kontakt mit Anderen, die es Dir ermöglicht, deutlich präziser zu beobachten und feiner zu spüren. Das ist das zweite Feature im Schweizer Multifunktionstool. 

Das Chaos vollständiger durchblicken

Kennst Du die beschreibbaren Glaswände in den schicken New Work Büros? So würde ich das Teal® Framework beschreiben: Du stehst auf der einen, ich auf der anderen Seite. Wir beide mit einem Stift ausgestattet, teilen uns mit, indem wir die Glaswand zwischen uns bemalen. 

Lass mich Dir ein Beispiel geben, wie Teal® beim Durchblick hilft: Ich nutze das Framework regelmäßig in Leadership-Trainings. In mehrtägigen Veranstaltungen drängt sich spätestens am zweiten Tag ein Element auf, wenn die psychologische Sicherheit in der Gruppe gewachsen ist und die Themen des Vortags bewusst wurden. Es beginnt oft damit, dass eine Person ihrer Frustration Raum gibt, dass sie ihre Führung durch die Strukturen und Prozesse der Firma eingeschränkt erlebt. Daraus ergibt sich meist eine rege Diskussion über die zahlreichen Einflussfaktoren und Begrenzungen, der ich aufmerksam lausche. 

So lange, bis es Zeit ist: Zeit für das famose „Zorro-Z“, das unsere Organisationsentwicklerin Adeline Gütschow einführte. Sean Esbjörn-Hargens, der Gründer von MetaIntegral, nennt es „Causality Zig Zag“ [4]. Damit lassen sich alle(!) Aspekte einer Diskussion in einen fruchtbaren Zusammenhang bringen. Es basiert auf dem 4-Quadranten-Blick, der zunehmend von unseren Kunden genutzt wird. An diesem Punkt der Diskussion visualisiere ich die vier Quadranten, greife genannte Aspekte auf, ordne sie ein, knüpfe Verbindungen und blicke in die Gesichter von Menschen, in deren Köpfen es „Klick-klick-klick“ macht. In solchen Momenten hilft das Teal® Framework dabei, komplexe Zusammenhänge zu durchdringen und wechselseitiger Einflüsse sichtbar zu machen. Es schafft Klarheit, verbindet das Sachliche mit dem Menschlichen und stiftet dadurch Aha-Momente. 

Beiträge wertschätzend verweben

Nun ist es so, dass hinter Mitteilungen und Handlungen Menschen stecken. Menschen, die Perspektiven vertreten. Perspektiven, die Sicherheiten konstruieren und allein deswegen mit Wertschätzung behandelt werden sollten. Ansonsten bläst Dir massiver Widerstand entgegen, you know. 😉 Wenn es um die wertschätzende Verknüpfung verschiedener Perspektiven auf ein größeres Ziel hin geht, kenne ich kein besseres Tool. Teal® als Framework lässt den Wechsel und die Verbindung zwischen Perspektiven so playful von der Hand gehen, dass es mich manchmal selbst überrascht. 

In Workshops lassen sich Beiträge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, konsistent verknüpfen. Verschiedene Standpunkte und Rollen erhalten ihren Wert und ihren Platz, ohne dass alles „versachlicht“ wird oder alles „zerfließt“. Menschen fühlen sich wertgeschätzt und gesehen, denn ihr Beitrag bekommt einen Platz. Und trotzdem erlaubt das Teal® Framework die transparente Differenzierung und Bewertung unterschiedlicher Perspektiven. Zum Beispiel kann der Perspektive, die das Wohl möglichst vieler Stakeholder umfasst, eine höhere Wichtigkeit beigemessen werden, als der Perspektive einer Person, die auf ihrem „Ego-Trip“ reitet. 

Konflikte klären ohne Kontaktverlust

Womit wir bei Konflikten wären: Moderierst Du Veranstaltungen, in denen „emotionaler Zündstoff“ steckt? Wenn ja, dann kennst Du die Situationen, in denen sich Menschen an ihrem Standpunkt festbohren, sich die Fronten verhärten, das Harvard-Modell plötzlich nicht mehr funktioniert [5], und Du selbst unsicher wirst. An diesem Punkt reicht es nicht mehr aus, Interessen zu klären, Verständnis zu kommunizieren und Gemeinsamkeiten zu betonen. Nein, hier geht es nicht mehr nur um Unterschiede zwischen Perspektiven, sondern zwischen emotional aufgeladenen Wirklichkeiten. Da reicht es nicht mehr, die Glaswand zu bemalen. 

Jetzt ist Flexibilität und Kreativität gefragt. Nicht nur Mindfulness, sondern Heartfulness. Das Teal® Framework macht es weiterhin möglich, relevante Aspekte mit einzubeziehen und Wahrnehmungen darzustellen, ohne diese zu vermischen. Aber Sinnstiftung geht auch eine Stufe tiefer: Das ist der Zeitpunkt, wenn die Glaswand zu vibrieren beginnt,… nach und nach ihre Härte verliert… und an Lebendigkeit gewinnt. Das ist der Punkt, wenn Menschen ins Spüren kommen, ohne den Kopf zu verlieren, aber vielleicht ihr Ego. „Surrendering“, so benennt es Diane Hamilton in ihrer Integralen Konfliktmediation [6]. Otto Scharmer vom MIT in Boston und Begründer der Theorie U, spricht von „Open will“ [7]. Wahrscheinlicher werden diese Momente durch den Einsatz eines Frameworks, das uns nicht nur präziser beobachten, sondern auch feiner spüren lässt. Hier kommst Du als Mensch ins Spiel. Vielleicht hast Du es schon gemerkt. 

Du wirst Dich wohl verändern

Die Arbeit mit dem Teal® Framework erweitert und vertieft die Kompetenz, sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Gestern habe ich mich mit einem Freund unterhalten, der sich derzeit bewirbt. Er erzählte mir von seinen Bewerbungsgesprächen und von seiner Frustration, dass viele Personen im Corporate Business sich hinter ihrer Rolle verstecken würden. Seine Traurigkeit war für mich körperlich zu spüren: Die Empfindung fühlte sich kalt, abgetrennt und dunkel an. 

Frederic Laloux spricht von der „professionellen Maske“, die insbesondere in modernen Unternehmen getragen wird. Nun, wie gehen wir damit um? Indem wir das Tragen von Masken verdammen? Indem wir die Maskenträger:innen moralisch abwerten? Indem wir uns von der modernen Corporate Culture abwenden und nach postmodernen Gegenentwürfen suchen? Nein, mit Teal® im Kopf und im Herzen verankert wird das so schnell nicht passieren. Denn wenn Du dieses Framework verkörpert hast, kommst Du nicht darum herum, die Perspektive Deines Gegenübers besser verstehen zu wollen, um daran zu wachsen. 

Perspektiven lassen sich nicht nur gedanklich wechseln, im Sinne eines kognitiven Verstehens. Sie lassen sich emotional fühlen. Auf dieser Ebene ist es Dir nicht nur möglich, durch die Augen deines Gegenübers zu sehen. Nein, Du empfindest ihre Emotionen am eigenen Leib. Der Grund ist, dass Deine Fähigkeit zum Perspektivenwechsel ein neues Level erreicht hat, das Daniel Goleman und Richard Davidson neurowissenschaftlich begründen. Sie unterscheiden drei Arten von Empathie. Eine davon ist die kognitive Empathie. Tiefere Ebenen sind die emotionale Empathie und die empathische Betroffenheit [8]. 

Die Zunahme der emotionalen Intelligenz ist nur ein Beispiel dafür, wie diese Teal® Funktion den Kopf mit dem Herzen verbindet. Fortsetzungen sind sehr wahrscheinlich. Doch sei gewarnt! Ich war schockiert, als ich zum ersten Mal merkte, dass ich die Emotionen fremder Menschen erleben kann. 

Fazit: Das Teal® Framework macht Deine Arbeit lebendiger

Teal® bringt die Arbeit zurück ins Leben und das Leben zurück in die Arbeit. Insbesondere dann, wenn Du unter „Arbeitsleben“ ganzheitliche Entwicklung, Lebendigkeit und Verbundenheit verstehst, und nicht Entfremdung, Betäubung und Trennung. Dieses Framework ist kein starres Rahmenmodell. Das Schweizer Taschenmesser entpuppt sich als vielseitiges „Toy for Transformation“. Seine Anwendung schafft die äußeren und inneren Bedingungen für ein Arbeitsleben, in dem Kopf und Herz keine Gegensätze mehr sind, und Du und ich keine trotteligen Egos mehr. 

3. Wirksam agieren mit Spaß dabei

„Was macht Ihr da so anders, wenn ihr mit Teal® arbeitet?” ist eine Frage, die ich oft gestellt bekomme. Vielleicht enttäuscht Dich meine Antwort: Es sind nicht die Einzelmaßnahmen, die den Unterschied machen; die Übungen und Hacks, die alle so lieben, weil sie das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die kannst Du in Büchern und Fachzeitschriften nachlesen. Den Unterschied macht vielmehr das Zusammenspiel aus (a) teal-infused Inhalten mit (b) einer integral-informierten Methodik mit (c) der Qualität der Zusammenarbeit der Stakeholder mit (d) Deinem Mindset, Heartset und Skillset. 

Teal® erweitert Dein Spielfeld und schafft zugleich Ordnung in der Vielfalt der Paradigmen, Ansätze und Methoden auf dem weiten Feld von Coaching, Training und Beratung. Stell‘ Dir vor, Du breitest die Glaswand des Frameworks auf dem Boden aus. Damit rollst Du eine Fläche auf, einen Wirkungsbereich, auf dem Du spielen kannst, oder tanzen, oder ringen – mit dem Zweck, vertikale Entwicklung professionell zu praktizieren. Mit den Menschen, die mit Dir auf der Matte stehen. 

Das Spielfeld für Evolution bereiten

Wann wird diese Matte ausgerollt? Bereits in der Beantwortung der Ausschreibung für einen Auftrag und spätestens in der Konzeption des Angebots erfährt die Kundenseite, auf welchem Spielfeld wir uns bewegen werden. Bei der Alpha Inspiration beinhalten die Angebotsdokumente für Neukunden eine übersichtliche Aufbereitung der Anfrage in den vier Quadranten, an der sich das Konzept orientiert. Für einige Auftraggeber ist dieses transparente und ganzheitliche Design sogar der entscheidende Faktor für die Vergabe. Das bestärkt meinen Eindruck, dass die Bereitschaft der Firmen für die „Road to Teal“ steigt. 

Teal® als Praxis befreit Dich aus der Methodenfalle. Viele Trainer und Coaches orientieren sich in der Konzeption immer noch am „Was“. Sie reihen vorgefertigte Methoden aneinander und hangeln sich daran entlang. Das verleiht die Illusion von Sicherheit, doch zielt am Kundenbedarf vorbei. Mit Teal® Prinzipien wird Dir das nicht mehr passieren. Denn die entscheidende Frage betrifft weder das „Was“ noch das „Wie“. Sie lautet stattdessen: „Wem und Wofür kann ich hier im Sinne der Evolution dienen?” Vielleicht erkennst Du Parallelen zum Golden Circle von Simon Sinek [9] und zum Servant Leadership, begründet von Robert Greenleaf [10]. 

Die Teal®Toolbox erhöht Deine Kreativität und damit die Wirksamkeit jeder Veranstaltung, selbst wenn der Prozess sehr ungewiss sein sollte. Du überblickst bekannte und neue Tools, kannst sie spielerisch nach Bedarf kombinieren, und füllst die leeren Fächer in Deinem Werkzeugkoffer für mehr Wirkung aus dem Moment heraus. Die Meta-Toolbox hilft Dir in der Auswahl und Aufbereitung der geeigneten Inhalte und Methoden, in Abstimmung auf die Präferenzen, den Reifegrad und den Zustand der Kunden. Die situative Anpassung der Vermittlungsmethode wäre ein Beispiel dafür. Dein Vorgehen nach den vier integralen Lernstilen, basierend auf der Forschung von Terri O’Fallon und Kim Barta, gibt Dir einen reproduzierbaren Leitfaden an die Hand [11]. Dank dieser Elemente ist Teal® meines Wissens die einzige Toolbox, die den Handlungsspielraum nicht einschränkt, sondern systematisch und elegant erweitert. 

„Die Zeit verging im Flug“. „Ich bin angereichert und dankbar“. „Dieses Programm war das Beste, was uns in der ReOrg passieren konnte“,… die Worte von Teilnehmenden geben einen Eindruck davon, wie sich Teal® in der Praxis anfühlt. Kennst Du die „Magic Moments“ im Coaching und im Training? Eine Teal® Praxis erhöht ihre Wahrscheinlichkeit bevor es überhaupt losgeht. Du durchblickst Dinge vollständiger und machst sie zugleich einfacher. Du arbeitest strukturierter und zugleich flexibler. Du bist nah an den Menschen und zugleich in gesunder Distanz. Und nicht zuletzt erlebst Du mehr Spaß im Prozess der Wertschöpfung: ob live mit den Teilnehmenden und Coachees, in der Konzeption mit Deinen Kolleg:innen und in der Organisation mit den Ansprechpartner:innen. 

Zusammen arbeiten, oder eher tanzen?

Die Tanzfläche füllt sich schneller, wenn jemand den Anfang macht. Einmal darfst Du raten, wer das ist. Wenn Du mit Menschen in Organisationen arbeitest, bist es selbstverständlich Du! Denn in jedem Leadership-Training und in jedem Beratungsgespräch schauen Dir Führungskräfte auf die Finger, was Du wie wofür machst. Manche tun das, um zu kritisieren, aber die meisten, um mit Dir zu lernen. Mit Dir, und nicht nur von Dir. 

Mit Teal® als Praxis lädst Du die Menschen zum Tanzen ein. Erstens durch die Eröffnung des Dancefloors, zweitens durch eine Mindset-gerechte Kommunikation, und drittens durch die Herbeiführung positiver Zustände. Das Erste gelingt durch den Einsatz der vier Quadranten, das Zweite durch die Ansprache der integralen Ebenen, und das Dritte durch aktives State Management. Mithilfe der Quadranten knipst Du gleichsam die Lichter an und leuchtest die Tanzfläche aus. Du bettest die Veranstaltung in einen beweglichen Kontext ein. Mithilfe der Ebenen schaffst Du die Bedingungen, klärst die Bedarfe und adressierst die Bedürfnisse aller Anwesenden für die nächsten Tanzschritte auf der gemeinsamen „Road to Teal“. Nicht zuletzt beeinflusst Du mit Deiner Energie und Aufmerksamkeit die Wachheit und Aktivität der Gruppe. All das liegt, dank Teal®, in Deinem Tanzbereich. 

Im Eintauchen in immersive Zustände und an der Inspiration danach zeigt sich die Superpower von Teal® während einer Veranstaltung. Ich liebe diese Qualität von Playfulness: Diese Momente von spielerischer Leichtigkeit, von herzhaftem Lachen, von egofreier Selbstironie, von Themen-Jonglage und Co-Kreation, trotz der Unsicherheit, trotz ernster Probleme und trotz anstrengender Lösungen, mit denen wir zu tun haben. Trotzdem überrascht mich manchmal die Dankbarkeit der Menschen, mit denen ich arbeiten darf. Manchmal wundert mich, wie schnell sich Vertrauen, Offenheit und Momentum entwickeln, denn ich kenne es auch anders, und Du vermutlich auch. 

Es wundert mich, bis mir wieder einfällt, dass es kein Zufall ist. Denn hinter einer Teal® Praxis stehen drei Arbeitsprinzipien, die dem Zufall auf die Sprünge helfen. Sie heißen Ganzheitlichkeit, Prozessorientierung und Interaktion, basierend auf den drei Prinzipien jeder Integralen Arbeitsweise. Ken Wilber, der Begründer der Integralen Meta-Praxis, bezeichnet sie als „Nonexclusion“, „Enfoldment“ und „Enactment“ [12]. Richte Dein Handeln daran aus, und jede Veranstaltung ist auf Erfolg getrimmt. 

In einer Teal®Praxis sind wir alle Lernende, wie mein Buddy Martina Unger es so schön formuliert. Du und ich bewegen uns gemeinsam durch die Phasen der Unsicherheit. Daraus folgt aber auch, dass sich starre Rollenverständnisse auflösen und von Moment zu Moment wechseln: Du bleibst nicht Coach, sondern wechselst im nächsten Moment zur kollegialen Führungskraft. Ich bleibe nicht nur Trainer, sondern werde zum Mitspieler. Um es im Gedenken an Niklas Luhmann zu sagen: Das asymmetrisch angelegte Verhältnis zwischen „Leistungsrolle“ und „Publikumsrolle“ öffnet seine Differenz [13]. Dadurch kann Entwicklung ziemlich in Fahrt kommen. 

Selbst wenn mal was schief läuft, fällt die Klärung auf allen Ebenen leichter. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Kollegin aus dem Kreis der Teal® Practitioner. Es gab ein Missverständnis mit einem Kunden, das, wie sich herausstellte, hauptsächlich in ihrer Verantwortung lag. Ich war berührt von unserer beidseitigen Offenheit und dem Learning aus einem gemeinsamen Fuck-up: No blaming, no shaming, but open, honest and vulnerable learning together, thanks to Teal®. 

Drei Warnungen für Dein Spiel mit Teal®

Wie fühlt es sich an, eins mit einem Tool zu werden? Nun, stell’ Dir vor, wie sich ein Samurai fühlen muss, wenn er eins wird mit dem Schwert, oder eine Tänzerin eins mit ihrem Körper, der Musik, der Welt. Will sagen: Jede ernsthafte Anwendung von Teal® beinhaltet Dich selbst – und damit einen Fortschritt auf Deinem persönlichen Entwicklungsweg. Ich kenne keinen anderen Self-Growth-Ansatz, der ein ganzes Leben lang inspiriert und – im positiven Sinne – so vereinnahmt wie eine Integrale Praxis. Einmal eingestiegen, gibt es kein Zurück mehr. Das ist die erste Warnung, die ich dem Ego in Dir und mir aussprechen möchte. 

Wie zeigt sich ein Teal® Embodiment im professionellen Kontext? Zum Beispiel darin, dass Du von Dir selbst überrascht sein wirst. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Du Dich öfter dabei ertappen wirst, wie krass couragiert, gelassen und stimmig Du in Situationen agierst, die vor einiger Zeit noch unvorstellbar oder unangenehm waren. Doch mehr als das, und für einige mag das „spooky“ klingen: Du wirst Dich, von Moment zu Moment, aber immer häufiger als Teil und Beitrag der Evolution erleben, in einer Demut und Dankbarkeit, die manche, wenn überhaupt, in einer spirituellen Praxis erfahren. Beides wären Belege dafür, dass Du Dich nicht mehr so wichtig nimmst – was Deinem Ego allerdings nicht gefallen wird. Das war Warnung Nummer 2. 

Mit einer Teal® Praxis wirst Du zunehmend zum Instrument. Nicht nur als Person, die im Job ihre Rollen spielt, wie es im Konzept „Self as Instrument“ häufig verstanden wird, sondern als ganzer Mensch [14]. Du wirst von Deiner positiven Wirkung überrascht sein, Hochgefühle und Schmerzmomente leichter verdauen, aber auch Deine Skills mit mehr Herz und Liebe „auf die Straße bringen“. Die Kraft Deiner Wirkung wird sich durch Menschen verstärken, die mit demselben Tool und mit demselben Purpose mit Dir arbeiten. Wenn Du also glaubst, Du kennst Dich, dann solltest Du von Teal® besser die Finger lassen. Dein Tanz mit dem Schwert des Samurai könnte zur life-changing Praxis werden. Warnung Nummer 3, you know. 

Fazit: Deine Teal® Praxis holt Dich und Andere als ganze Menschen ab

Your clients can only grow as much as you do. Wenn Du dem zustimmst und unter „Growth“ ganzheitliches vertikales Wachstum verstehst, also äußere und innere, kollektive und individuelle Entwicklung, dann empfehle ich Dir, alle Funktionen des Teal® Taschenmessers vollständig auszuklappen. Als professionelle Entwicklungsbegleiter sollten wir nicht so tun, als wären wir von der Evolution entkoppelt: als hätten wir zwar die Methoden, aber selbst keinen Bedarf. Diesen „Schein der Erleuchtung“ nimmt uns bald keiner mehr ab und das ist gut so. Denn für den gesunden Umgang mit Unsicherheit hat und ist niemand die fertige Lösung. 

Aber es gibt Werkzeuge, mit denen wir bessere Lösungen schnitzen, indem wir sie anwenden und praktizieren. Teal® ist ein messerscharfes Tool, das die Praxis mit einbezieht. Es holt Organisationen und Menschen nicht nur dort ab, wo sie stehen, sondern zeigt auf, wer sie sein können.

Was meinst Du, Kolleg:in, bewegen wir uns bald gemeinsam durch die Phasen der Unsicherheit?

Es würde mich freuen. 

Autor: Dr. Simon Sirch

Quellen 

[1] Cascio, Jamais. „Facing the Age of Chaos“. Medium, 29. April 2020, medium.com/@cascio/facing-the-age-of-chaos-b00687b1f51d. Zugegriffen 12. Februar 2023.

[2] Laloux, Frederic. Reinventing Organizations: A Guide to Creating Organizations Inspired by the Next Stage of Human Consciousness. Nelson Parker, 2014.

[3] „The War on Sensemaking, Daniel Schmachtenberger“. YouTube, 19. August 2019, www.youtube.com/watch?v=7LqaotiGWjQ&feature=youtu.be.

[4] Esbjörn-Hargens, Sean. TetraDynamics: Quadrants in Action. MetaIntegral Publishers, 2012.

[5] Fisher, Roger, William Ury und Bruce Patton. Getting to Yes: Negotiating an Agreement without giving in. Random House, 2012.

[6] Hamilton, Diane Musho. Everything Is Workable: A Zen Approach to Conflict Resolution. Shambhala, 2013.

[7] Scharmer, Otto. The Essentials of Theory : Core Principles and Applications. Berrett-Koehler Publishers, 2018.

[8] Goleman, Daniel und Richard J. Davidson. Altered Traits: Science reveals how Meditation changes your Mind, Brain, and Body. Avery Publishing Group, 2017.

[9] Sinek, Simon. Start with Why: How great Leaders inspire Everyone to take Action. Portfolio, 2009.

[10] Greenleaf, Robert K. Servant leadership: A Journey into the nature of legitimate power and greatness. Paulist Press, 2002.

[11] O’Fallon, Terry und Kim Barta. The STAGES Matrix Roadmap: A contemporary Model of Development Perspectives. Seminar-Handout, 2018.

[12] Wilber, Ken. „The many Ways we touch: Three Principles helpful for any Integrative Approach“. Integral Life, 2006, integrallife.com/many-ways-touch. Zugegriffen 12. Februar 2023.

[13] Luhmann, Niklas. Soziale Systeme: Grundriß Einer Allgemeinen Theorie. Suhrkamp, 1984.

[14] Jamieson, David W., Matthew Auron, and David Shechtman. „Managing use of self for masterful professional practice.“ Organization development practitioner, vol. 42, no. 3, 2010, pp. 4-11. 

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