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Growth Mindset mit Balance zwischen Anstrengung und Erholung – sinnbildlich für Growth Mindset ohne Burnout

Growth Mindset ohne Burnout: Wie Du falsche Wachstumsparolen entlarvst

Ein Growth Mindset ohne Burnout – geht das überhaupt? Immer mehr Führungskräfte wünschen sich genau das: gesundes Wachstum fördern, ohne sich selbst oder ihr Team zu überfordern. Doch häufig wird Growth Mindset mit ständiger Leistungsbereitschaft verwechselt – und führt geradewegs in die Erschöpfung. Ein sogenanntes false growth mindset liegt zugrunde: Statt gesunder Entwicklung dominiert ein ständiger Leistungsdruck – ohne Raum für Pausen, Zweifel oder Scheitern [0].

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du als Leader ein echtes Growth Mindset ohne Burnout etablierst – und die häufigsten Denkfehler vermeidest, die zu Frust statt Fortschritt führen. Du erfährst, wie Du Wachstum nachhaltig gestaltest – bei Dir selbst und in Deinem Team.

Kompakt

Ausgangslage 

Das Growth Mindset wird heute in vielen Organisationen als Schlüssel für Lernfähigkeit und Führungserfolg betrachtet. Der Begriff ist allgegenwärtig – in Meetings, Trainings, LinkedIn-Postings. Doch oft bleibt es bei der Parole. Die tiefergehende Praxis, die dahintersteckt, wird selten verstanden oder umgesetzt.

Problem 

In der Anwendung entstehen typische Denkfehler: Growth Mindset wird mit Anstrengung verwechselt oder als festes Etikett statt als dynamisches Kontinuum verstanden. Viele hoffen, Wachstum müsse leicht sein – und verdrängen dabei die emotionale Arbeit. Statt Entwicklung entsteht Druck: Dauerleistung, Perfektionszwang und die Befürchtung, zu scheitern, blockieren echtes Lernen.

Lösung 

Ein Growth Mindset ohne Burnout entsteht nicht durch Parolen, sondern durch gezielte Aufklärung, emotionale Reife und systematisches Training. Entscheidend ist das Verständnis, dass ein Fixed Mindset emotionale Schutzfunktionen erfüllt. Werden sie bewusst gemacht, eröffnen sich gesunde Anknüpfungspunkte für Entwicklung durch Erholungsphasen und gezielte Lernimpulse – statt Dauerleistung oder naive Positivität.

False Growth Mindset: 4 Denkfehler, die Du vermeiden solltest

False Growth Mindset: 6 Denkfehler, die Du vermeiden solltest

Carol Dweck, die Begründerin des Growth-Mindset-Konzepts, warnt selbst vor einer verwässerten Interpretation. Ein so genanntes „false growth mindset“ entsteht aus missverstandenen Auffassungen und Anwendungen des Mindset-Konzepts. Diese vier Denkfehler führen direkt zu einem false growth mindset – und verhindern ein nachhaltiges Growth Mindset ohne Burnout.

Missverständnis eines Growth Mindset als reiner Leistungsdruck – typisches Symbol für false growth mindset

1. Anstrengung allein reicht nicht – smarte Wege zum Growth Mindset

Wer meint, Anstrengung allein sei ein Zeichen von Wachstum, übersieht den entscheidenden Faktor: Entwicklung geschieht nicht durch bloßes Bemühen, sondern durch reflektiertes Lernen mit Feedback und Strategien. Anstrengung ist notwendig – aber nicht automatisch zielführend: „Anstrengung allein reicht nicht. Entscheidend ist die Kombination aus Anstrengung, Strategie und Feedback.“ [1]

2. Fixed vs. Growth Mindset ist kein Schwarz-Weiß

Doch das ist ein Trugschluss. Tatsächlich bewegen wir uns auf einem Kontinuum. In verschiedenen Lebensbereichen oder je nach Stresslevel können wir zwischen beiden Polen hin und her pendeln [2]. Wichtig ist zu erkennen: Auch als reflektierte Führungskraft wirst Du manchmal in ein Fixed Mindset rutschen. Entscheidend ist, wie schnell Du bewusst wieder den Weg ins Growth Mindset findest. Das wird dir leichter gelingen, wenn Du das Entweder-Oder-Denken abstellst.

Visualisierung von nachhaltiger persönlicher Entwicklung – symbolisch für ein gesundes Growth Mindset ohne Burnout
Mentale Regeneration als Teil eines echten Growth Mindset ohne Burnout

3. Der Irrglaube, dass im Growth Mindset alles leicht gehen sollte.

Hier spielt das Konzept der „Effort Beliefs“ eine Rolle. Wer Anstrengung als Zeichen von Inkompetenz wertet, blockiert seine eigene Entwicklung. Dabei ist es gerade die kluge, nachhaltige Anstrengung, die Kompetenzen wachsen lässt. Leadership bleibt fordernd – und das ist auch gut so. Smarte Anstrengung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern der Weg zu echter Wirksamkeit – wie Studien zeigen: Menschen mit einem Growth Mindset bewerten Anstrengung positiv, während wir im Fixed Mindset dazu neigen, kognitive Anstrengung als Zeichen mangelnder Fähigkeit zu interpretieren [3]

4. Die naiv-positive Haltung. Einfach nur zu hoffen, dass alles gut wird, reicht nicht

Das belegen auch die Studien von Gabriele Oettingen [4] Ein Growth Mindset heißt nicht: „Ich glaube, es wird schon“. Es heißt: „Ich gestalte aktiv, dass es gut wird“. Wer Wachstum will, muss bereit sein, unangenehme Wahrheiten anzunehmen und konkrete Schritte zu gehen. Positives Denken ist kein Ersatz für entschlossenes Handeln. Echte Veränderung entsteht nicht durch Wunschdenken, sondern durch die Verbindung von Zielbildern mit realistischer Planung und der Antizipation von Hindernissen.

Aus den Irrtümern eines false growth mindset kannst Du bereits einiges ableiten, was sowohl Deine Wirkung als auch deine Gesundheit als Leader erhöhen wird.

Was hilft:

  • Setze auf smarte Anstrengung, nicht auf bloßen Aktionismus.
  • Betrachte Fixed Mindset und Growth Mindset als flexibles Kontinuum statt als Etikett.
  • Hinterfrage Deine „Effort Beliefs“ – was sagt Anstrengung für Dich aus?
  • Nutze Strategie und Feedback als gleichwertige Treiber des Fortschritts.
  • Verbinde Zielbilder mit konkreten Handlungen statt mit Wunschdenken.

Ich möchte der korrekten Interpretation zwei weitere Aspekte hinzufügen, die von der Growth-Mindset-Forschung kaum berücksichtigt werden, die wir aber in unserer Arbeit mit Führungskräften immer wieder betonen müssen:

Growth Mindset ist kein Dauer-Hustle: Warum Erholung dazugehört

5. Growth Mindset ist kein Dauer-Hustle: Warum Erholung dazugehört

Growth Mindset bedeutet nicht, dass Du 24/7 produktiv sein musst. Wer permanentes Wachstum mit permanenter Leistungsbereitschaft verwechselt, landet schnell in der Erschöpfung – und entfernt sich vom Ziel, ein Growth Mindset ohne Burnout zu kultivieren. Gerade ambitionierte Leader tappen in diese Falle: Sie stellen sich jeder Herausforderung, reflektieren, geben Gas – aber vernachlässigen ihre Regeneration. Die Folge: Wachstumswille kippt in Überforderung.

Im Sport sprechen wir von Übertraining. Wie der Körper braucht auch das Denken seine Erholungsphasen, um von der Superkompensation zu profitieren: also der Steigerung der Leistungsfähigkeit nach einer ausreichenden Pause.

Hohe Leistung und starkes Wachstum entstehen zwar durch gezieltes Üben – aber nur mit ausreichend Erholung zwischen den Lerneinheiten [5]. Vor allem tiefgreifende Erkenntnisse und Erfahrungen brauchen Raum zur Verarbeitung, zum Beispiel nach einem Misserfolg. Erst durch mentale und emotionale Regeneration kann sich ein echtes Growth Mindset festigen [6].

Was hilft:

  • Regenerationsphasen als Teil des Wachstums begreifen.
  • Mit dem Team über „Mindset als Muskel“ sprechen – und Übertraining vermeiden.
  • Das Konzept „Growth Deload“ einführen: bewusste Pausen für nachhaltige Entwicklung.

Warum ein echtes Growth Mindset auch unangenehm sein darf

6. Warum ein echtes Growth Mindset auch unangenehm sein darf

Ein vollständigeres Growth Mindset verlangt mehr als nur die Bereitschaft, Neues zu lernen. Es fordert emotionale Reife – und den Mut, sich auch mit unangenehmen Gefühlen auseinanderzusetzen. Denn viele sogenannte Fixed-Mindset-Überzeugungen vermeiden tiefer liegende Emotionen und Gefühle wie Furcht, Scham, Enttäuschung oder das Gefühl, nicht zu genügen [7].

Wenn diese Überzeugungen ins Wanken geraten, werden oft verdrängte Emotionen aktiviert. Genau darin liegt die Chance: Wer lernt, unangenehme Gefühle zu halten statt wegzudrücken, öffnet sich für tiefes, nachhaltiges persönliches Wachstum. Emotionale Intelligenz – also das bewusste Wahrnehmen, Benennen und Nutzen dieser Gefühle – wird dadurch zum Beschleuniger für Deine Entwicklung [8].

Diese Prozesse beobachten wir in unseren Growth Mindset Journeys immer wieder: Hinter einem scheinbar rationalen Widerstand steckt oft die Befürchtung, erneut zu scheitern oder beschämt zu werden. Sobald wir als Leader diese Emotionen anerkennen, können wir mit den Hacks, Übungen und Praktiken arbeiten, die uns zur Verfügung stehen – und eine neue Haltung entwickeln [9].

Was hilft:

  • Akzeptiere unangenehme Emotionen als Teil jeder Lernbewegung – sie zeigen, dass echte Entwicklung passiert.
  • Stärke Deine emotionale Differenzierungsfähigkeit: Benenne, was Du fühlst – z. B. mit Journaling oder anderen Ansätzen aus dem „Mindset-Gym“.
  • Nicht nur Erfolge zählen, sondern auch den reifen Umgang mit Misserfolg und Scheitern wertschätzen.

72 Wege zu mehr Wachstum: So trainierst Du Dein Mindset gezielt

72 Wege zu mehr Wachstum: So trainierst Du Dein Mindset gezielt

Was brauchst Du wirklich, um als Leader ein Growth Mindset zu stärken und als Vorbild zu verkörpern? In Level 2 der Growth Mindset Applied Journey trainierst Du gezielt 8 Mindset-Muskeln – auf drei Ebenen: Body, Mind und Spirit. Das ergibt: 72 Möglichkeiten, Dein Leadership-Mindset zu stärken.

Von Übungen zur Zielsetzung bis zu Hacks für resilienten Umgang mit Misserfolg findest Du im digitalen „Growth Mindset Gym“ die Impulse, die jetzt gerade für Dich zählen. Und wenn nicht, schlägt Dir unser KI-Lernassistent Alpha Mind welche vor.

Was hilft:

  • Akzeptiere unangenehme Emotionen als Teil jeder Lernbewegung – sie zeigen, dass echte Entwicklung passiert.
  • Stärke Deine emotionale Differenzierungsfähigkeit: Benenne, was Du fühlst – z. B. mit Journaling oder anderen Ansätzen aus dem „Mindset-Gym“.
  • Nicht nur Erfolge zählen, sondern auch den reifen Umgang mit Misserfolg und Scheitern wertschätzen.

Fazit: So etablierst Du ein nachhaltiges Growth Mindset ohne Burnout

Growth Mindset ist kein Etikett, sondern ein Trainingsfeld. Und wie jeder Muskel braucht auch Deine Denkweise bewusste Impulse, Pausen, Feedback und Wiederholung. Wenn Du bereit bist, tiefer einzusteigen: Teste Level 2 von Growth Mindset Applied. Aber nur, wenn Du nicht „perfekt“ sein willst – sondern gesund führen möchtest.

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Autor: Dr. Simon Sirch

Quellen

[0] Gross-Loh, Christine. „How Praise Became a Consolation Prize: Carol Dweck Explains the False Growth Mindset“. The Atlantic, 16. Dezember 2016 https://www.theatlantic.com/education/archive/2016/12/how-praise-became-a-consolation-prize/510845/. Zugegriffen 3. Juli 2025.

[1] Dweck, Carol S. „What Having a ‘Growth Mindset’ Actually Means“. Harvard Business Review, 13. Januar 2016. www.hbr.org/2016/01/what-having-a-growth-mindset-actually-means. Zugegriffen 28. Juni 2025.

[2] Murphy, Mary C., und Sarah L. Reeves. „Personal and Organizational Mindsets at Work“. Research in Organizational Behavior 42 (2022): https://doi.org/10.1016/j.riob.2020.100121. Zugegriffen 28. Juni 2025.

[3] Miele, David B., und David C. Molden. „Naïve Theories of Intelligence and the Role of Processing Fluency in Perceived Comprehension“. Journal of Experimental Psychology: General 139, Nr. 3 (2010): 535–557. https://doi.org/10.1037/a0019745. Zugegriffen 28. Juni 2025.

[4] Oettingen, Gabriele. Rethinking Positive Thinking: Inside the New Science of Motivation. New York: Current, 2014.

[5] Ericsson, K. A., Krampe, R. T., & Tesch-Römer, C. (1993). The role of deliberate practice in the acquisition of expert performance. Psychological Review, 100(3), 363–406. https://psycnet.apa.org/doi/10.1037/0033-295X.100.3.363. Zugegriffen 3. Juli 2025.

[6] Siegel, Daniel J. The Mindful Brain: Reflection and Attunement in the Cultivation of Well-Being. New York: W. W. Norton & Company, 2010.

[7] Dweck, Carol S. Mindset: The New Psychology of Success. New York: Random House, 2006.

[8] Gross, James J. „Emotion Regulation: Current Status and Future Prospects“. Psychological Inquiry 26, Nr. 1 (2015): 1–26. https://doi.org/10.1080/1047840X.2014.940781. Zugegriffen 3. Juli 2025.

[9] Brown, Brené. Daring Greatly: How the Courage to Be Vulnerable Transforms the Way We Live, Love, Parent, and Lead. New York: Gotham Books, 2012.

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